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Ein Schritt vor, drei zurück

Chlorfreie Bleiche, Blauer Engel, FSC Zertifikate, klimaneutraler Druck mit Eco-Management und Audit Scheme. Darf‘s noch etwas mehr sein?

Wie wäre es zum Beispiel mit UV-Druck? Vielleicht sogar in der energiesparenden Variante LE (Low Energie)? Die Frage ist berechtigt, wenn man seinen Maschinenpark erneuert. Und warum schmücken sich dann unsere neuen Druckmaschinen nicht mit den Bezeichnungen LE-UV? Wieso sollten wir auf diesen angeblichen technischen Fortschritt verzichten?

Der ökologische Rückschritt

Viele Druckereien haben die ökologischen Fortschritte der vergangenen Jahre mit der Einführung von LE-UV Druckmaschinen längst über Bord geworfen.
Aber der Reihe nach.

Was ist UV-Druck? Beim UV-Druckverfahren werden UV-Strahler und UV-reaktive Kunststoffe eingesetzt. In der UV-Technologie werden spezielle Druckfarben mit sogenannten Fotoinitiatoren verwendet, damit sie unter dem UV-Licht sofort reagieren können und härten. Die Farben sind vor der Härtung gesundheitsschädlich und es müssten alle, die damit in Kontakt kommen, Schutzkleidung mit Handschuhen und Brille tragen. Farbabfälle müssen als Sondermüll entsorgt werden. Die gehärtete Farbe kann mit Plastik verglichen werden. Übersehen wird dabei leider, was schon immer das Problem der UV-härtenden Farben war: Sie lassen sich beim Papierrecycling nur unzureichend entfernen und führen zu bunten Sprenkeln im Recyclingpapier. Deshalb muss UV-Makulatur in der Druckerei getrennt von übriger Makulatur erfasst werden; sie darf nicht ins grafische Altpapier gelangen. Natürlich ist aus diesen Gründen ein mit UV-härtenden Farben gedrucktes Produkt für keinerlei Umweltzeichen qualifiziert.

Zudem wirbt die Druckmaschinen-Industrie noch mit dem Begriff LE-UV-Technologie. LE steht dabei für «Low-Energie». Dieser Energiebedarf ist aber alles andere als „low“. Die Trocknungsenergie, eben diese UV-Strahlen zur Polymerisation, wird dem Druckprodukt zusätzlich zugeführt. Das “low” bezieht sich nur auf den schon länger bekannten konventionellen UV-Druck, der mit noch wesentlich höherer Energie betrieben wird.

Und jetzt wird es sogar ganz verrückt: Es wird damit geworben, dass man mit dieser Technologie Naturpapier exzellent bedrucken kann. Das klingt doch perfekt nach Natur und Ökologie. Ist aber – ohne Zweifel – das Gegenteil. Statt schwermetallfreier Druckfarben aus nachhaltigen Rohstoffen wird das Papier mit Plastik zugekleistert. Und geradezu verrückt wird es, wenn der Speckglanz auf Naturpapier noch als besonders eindrucksvoll gelobt wird. Das wäre so, als würde man seinen wunderschönen Parkettfußboden mit Acryllack versiegeln. Zu einem guten Druck auf Naturpapier gehören natürliche, nicht glänzende und umweltfreundliche Druckfarben.

Wir nicht!

Diese umweltschädliche Entwicklung hat ganz bewusst bei uns am Bremer Kreuz keinen Einzug gehalten. Wir drucken seit eh und je mit Farben aus nachwachsenden pflanzlichen Rohstoffen, alkoholfrei und chemiereduziert, und nehmen gerne ein paar Stunden längere Trocknungszeiten in Kauf. Ökologie ist bei uns Engagement, Überzeugung und Leidenschaft.

Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie bei der Internationalen Forschungsgemeinschaft Deinking-Technik (INGEDE)

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