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Nummerieren – wie geht das?

Vier auf acht Cicero mit Sternplunger*. Schon klar. Das sagt uns heute gar nichts mehr. Aber wir haben es immer gebraucht und wir brauchen es auch noch heute. Kaum ein Sicherungsdokument ist ohne eine fest vergebene Nummer denkbar. So ist auch heute noch jeder Geldschein ein Unikat. Identisches Druckbild, aber keine Nummer gibt es doppelt. Im Buchdruck, das gebräuchliche Verfahren bis in die späten 1960er Jahre war das kein Problem. Der Prozess war analog und mechanisch, denn der Anpressdruck auf die Bleibuchstaben war ja vorhanden. Ein kleines mechanisches Meisterwerk wurde über den sogenannten Plunger bei jeder Walzenüberquerung um einen Klick – eine Nummer – weitergeschaltet.

Im Offsetdruck war eine Nummerierung nie möglich. Die Lösung war sehr aufwändig, denn auch dort mussten wechselnde Nummer aufgebracht werden. Also mussten nach dem Offsetdruck die Druckbogen noch einmal durch eine Buchdruckmaschine gejagt werden. Der Geschwindigkeitsvorteil des Offsetdrucks war dahin. Die nächsten Schritte waren recht abenteuerliche Maschinenkonstruktionen. Zwischen Druckzylinder und Bogenauslage baute man mechanische Nummerierwerke ein, die nach jeder Zylinderdrehung eine neue Ziffer erzeugten. Das Problem: Entnahm man einen Druckbogen, z.B. zur Farbkontrolle, fehlte anschließen die passende Nummer in der Auflage. Man stempelte sie übrigens später per Hand nach.

Das Vorbild für heutige Nummerierungen brachte der Digitaldruck. Variable Daten wie eine Mindesthaltbarkeitsdatum, Herstellungskennzeichen oder eben Nummerierungen werden über elektronisch gesteuerte Inkjetdrucker in Höchstgeschwindigkeit in der Druck- oder Falzmaschine aufgebracht. Und was uns Drucker besonders freut: Die notwendige Innovation zwischen Buchdruck und Offset führte beim Weltmarktführer Leibinger aus Tuttlingen dazu, dass mit der aus unserer Branche entwickelten Technik heute nicht nur Papier, sondern auch Eier, Yoghurtbecherdeckel oder Gesichtsschutzmasken variabel bedruckt werden können.

Und jetzt noch einmal zurück zum Plunger. Der nämlich würden mit seinen 50 Kilo Anpressdruck wohl kaum ein Ei verschonen.

Wir bei BerlinDruck nummerieren heute mit einer vollelektronischen Jet3 Up in der Regel in der Falzmaschine. Nicht selten sogar mit fluoreszierender Tinte, die man später nur unter spezieller Beleuchtung sehen kann. Damit ist ein Unikat- und ein Sicherheitsmerkmal in einem Druckgang möglich.

Made in Achim. Printed by Berlin